Pferde und Radfahrer

Ich fahre gern mit dem Fahrrad und versuche dabei, mich an die Straßenverkehrs-Ordnung zu halten. Also fahre ich auf den Radwegen und, wenn erlaubt, auf den gemeinsamen Fuß- und Radwegen. Wenn ich dann auf einem solchen Weg an einem Reiter mit seinem Pferd vorbei muss, beschleicht mich schon ein beklemmendes Gefühl und ich frage mich, ob dies wirklich sein muss, denn vor diesen großen Tieren habe ich doch erheblichen Respekt und befürchte immer, dass diese vielleicht einmal scheuen oder austreten.

Wenn ich dann aber, wie am letzten Dienstag erlebt, auf einem Fuß- und Radweg die Hinterlassenschaft eines Pferdes vorfinde, bin ich doch ziemlich sauer. Jeder Hundehalter ist aufgefordert, den Unrat seines Hundes aufzusammeln, aber die noch viel größeren Haufen der Pferde bleiben einfach liegen.

So ein Mist
Pferdehaufen auf dem Weg

Das Landleben fördern

Unsere Städte platzen aus den Nähten, sichtbar auch an den rasant steigenden Mieten und unsere Landgemeinden verlieren mehr und mehr Bewohner. Einige Überlegungen hierzu, woran dies wohl liegen könnte:

Unsere Städte sind für immer mehr Menschen attraktiv. Hier versammelt sich die Kunstszene, hier werden Kinos und Theater gebaut und unterhalten, Firmen siedeln sich gern in großen Städten an und schaffen dort Arbeitsplätze, große Einzelhandelsunternehmen suchen sich auch Stützpunkte in Städten wegen der potentiell vielen Kunden. Menschen möchten gern Unterhaltung und Arbeitsplatz leicht erreichen können und suchen deshalb Wohnungen in der Stadt.

Letzteres treibt aber die Mieten und Immobilienpreise in die Höhe und da die Städte weiter wachsen, werden die Wege für die Städter trotzdem weiter. Straßen in den Städten leiden unter Dauerstau und der Städter sucht manchmal verzweifelt einen Parkplatz für seinen privaten PKW in der Nähe seiner Wohnung.

Auf dem Land zu wohnen wird hingegen immer unattraktiver: Kinos, Theater, Frei- und Hallenbäder werden hier immer weniger, Gaststätten schließen, Einkaufsmärkte ebenso. Also muss man weiter fahren, um solche Angebote zu erreichen. Dafür ist allerdings der öffentliche Nahverkehr zu unattraktiv. Darum legt man sich auf dem Land einen privaten PKW zu und fährt mit dem: in die Stadt. Und verstopft die Straßen der Stadt zusätzlich. Und ausserdem will das Auto ja auch noch geparkt werden.

Doch wie bekommt man eine Änderung hin, damit diese Entwicklung sich nicht immer weiter selbst verstärkt?

Meiner Meinung nach müssen wir uns überlegen, wie wir die kleinen Städte und Dörfer wieder lebenswerter machen. Denn auch in der Stadt möchten viele gern ein „Häuschen im Grünen“. Aber nicht weit zum Arbeitsplatz, den Unterhaltungsmöglichkeiten und den Einkaufsmöglichkeiten pendeln. Also brauchen wir eine andere Investitionsförderung: Die Ansiedlung von Firmen in kleinen Städten und Dörfern, produzierenden wie Handel treibenden, muss wieder interessanter werden, als einen Standort in der Nähe der großen Massen an Menschen in den Städten zu suchen.